Zusammenfassung
Die relative Gültigkeit menschlichen Wissens und Äußerns muß gerade in der Sprachwissenschaft, deren "Gegenstand" sich der materiellen Analyse weitgehend entzieht, berücksichtigt werden. Eine angemessene Erfassung des weitreichenden Komplexes, der mit dem Begriff "Sprache" bezeichnet wird, erfordert eine universalwissenschaftliche Methodik, die im Einklang mit grundlegenden naturwissenschaftlichen Prinzipien stehen muß.
Diese Gedankengänge standen im Vordergrund der vorliegenden Arbeit, die eine durchaus konventionelle, dabei aber undogmatische linguistische Konzeption zu verdeutlichen suchte. Im Mittelpunkt dieses Ansatz steht die Integration, nicht die Segregation von Wissen. So ist die vorgeschlagene Typologie auch vielmehr als Diskussionsbeitrag denn als Forschungsergebnis im herkömmlichen Sinne zu verstehen.
1. Die Einheiten des Sprechens
Textkosmos
!
Textbiographie
!
TEXT
! \
Phraseme Syntax
/ \
Lexeme Morpheme
\ /
Phoneme
Der TEXT als primäre Einheit aller Sprachbetrachtung ist eingebettet in die Textbiographien verschiedener Menschen, vor allem in die des (oder der) Textproduzenten. Jede Textbiographie ist ihrerseits Teil des Textkosmos als Gesamtheit aller jemals produzierten Texte.
Der TEXT besteht aus einer Anordnung verschiedener Bestandteile. Die Anordnungsprinzipien nennen wir Syntax, die Bestandteile Phraseme. Die Phraseme bestehen ihrerseits aus Lexemen und Morphemen in regelhafter, syntaktischer Anordnung. Die Lexeme und Morpheme bestehen aus Phonemen (bzw. die Morpheme gelegentlich in Lautveränderungen).
2. Schema der sprachlichen Wandelphänomene
Sprachwandel
/ \
/ \
Wandel der Form Wandel des Inhalts
/ \ / \
/ \ / \
phonematischer W. \ / semantischer W.
(rein formal) \ / (rein inhaltlich)
\ /
morphosyntaktischer W. lexophrasematischer W.
/ (primär formal) (primär inhaltlich)
/ ! ! \
/ ! ! \
syntaktischer W. ! ! phrasematischer W.
! !
morphematischer W. lexematischer W.
Bibliographie