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Der Fall des World-Trade-Centers wurde von vielen als weltgeschichtlicher Einschnitt betrachtet.
Während die einen nun unnachgiebige Härte und ein Ende der Toleranz fordern, geben andere zu bedenken, dass die Ursachen solcher
selbstmörderischer Attacken in als unwürdig erlebten Daseinsverhältnissen, in der zunehmend klaffenden Schere zwischen
Reich und Arm, Mächtigen und Ohnmächtigen zu suchen sind.
Wir glauben, dass es (relative) Sicherheit - vor Terror, Krieg, Verfolgung, Diskriminierung, Hunger usw. - nur geben kann in einer
maximal gerechten Weltordnung, einer gleichberechtigten Gesellschaft, in der politische Willensbildung wie auch ökonomische
Zuteilung nach dem Prinzip demokratischer Mehrheiten organisiert wird.
Die informationstechnologischen Voraussetzungen einer weltweiten Vernetzung sind bereits verfügbar, die
infrastrukturelle Bereitstellung wäre ein lösbares Problem. Woran es bislang fehlt, ist der politische Wille - oder vielmehr
die Möglichkeit der Mehrheit, diesen politischen Willen institutionell zu ermitteln und zu organisieren. Vielfach steht
wohl das Misstrauen dem "Pöbel" gegenüber oder die Angst, seinen Lebensstandard zu verlieren, dem entgegen - doch müssen solche
Befürchtungen als irrational bezeichnet werden angesichts der ganz konkreten Gefahren, die die fortschreitende "Globalisierung"
der Weltwirtschaft ohne mitwachsende politische Kontrolle mit sich bringt und die den großen Endkampf der Ersten gegen die Dritte Welt,
der mehr und mehr und doch unzulässig abgeschotteten Industrienationen gegen den Ansturm der zum (auf den von ihnen ausgebeuteten
Ressourcen entstandenen) Wohlstand drängenden Habenichtse als apokalyptische Vision ganz nahe erscheinen lässt.
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