Getreide Zeilen
I ÄhrenlosDu, Ähre, die mir Schatten gabst
in glühendheißer Sommersnot;
und du! Die du das Feucht mir nahmst:
nun stecken wir im selben Brot;
So gleich wie nie, im gleich Verein -
II Im Felde
Der Tag der Ernte naht heran,
Geschliffne Klingen sicheln leise;
wo schwarz und rot das Blut sich mischt,
ward Brüderschaft beschlossen;
wo Waffen sich am Wege kreuzen,
wird Brüderblut vergossen.
gegessen wolln wir sein.
III
Feldklage
Ach Brunnen! schenk dein frisches Naß!
Spuck's aus auf meine Wunden!
Verwässre mich bis dort hinaus
und spüle meine Schrunden.
Groß rot und heiß die Sonne brennt,
zerbröselt meine Kruste;
die spröden Risse schmerzen tief,
der Tod aus Staub und Asche greift
in jede meiner Poren...
Brunnenklage
Ach Feld! Was willst du noch von mir -
gab ich nicht schon mein Bestes?
Schweig stille, du! Und laß mir Zeit;
so muß es eben sein.